Schritt

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Welchen Fußspuren sollte ich nachlaufen?

In einer Welt, in der die in die Irre geführten Schafe

den Klang der Wölfe vergöttern und ihm pausenlos folgen,

bis sie an einem der vielen ähnlichen Enden durch sie geschlachtet werden

 

In einer Welt, in der die Wörter Prostituierte mancher Münder sind

Und sich so billig anbieten, damit die niemals-satt-werdende Augen blind werden

Und diese Blindheit erinnert sich nur an eine Farbe

An die der süßschmeckenden, giftigen Wörter, den Schleier, Schild der Lügen

 

In einer Welt, in der das Wasser den Fischen teuer verkauft wird

In der die Zeit selbst einen Wecker benötigt,

damit die Zeit aus ihrem Alptraum in einen stressigen Tag fließt

Und Hektik, Blut, befristete Angebote und Seitenkämpfe genießt

 

Damit sie den Wachzustand weiter streamt

Damit sie uns hinter sich mitschleift, mitzieht

Zu dem längst kaltgewordenen, schimmligen Brei,

der letztendlich gegen Stücker unserer Seele gehandelt wird

 

Welcher Seite soll ich angehören? Wohin soll ich schreiten?

In einer Welt, in der die Menschlichkeit keine Oskar-Rolle gewinnt

Und die Masken einfach so eng geschnitten sind und

Die traurigen Gesichter hinter der Masken unterdrücken

 

In der allein eine Frage den Tod oder die Akzeptanz mitbringt

In der die Fragen nur leben und atmen dürfen,

wenn sie vor ihrer Geburt ihr Herz erstechen und auch bereits wissen,

was sie nicht sagen dürfen und welche Ideen sie nicht erwähnen müssen

 

In einer Welt, wo die Farbe alles mitbestimmt

In der in dem Sein der Liebe keine Bedeutung liegt

In der die Sonne nicht existiert und lebt,

sondern ihren Terminkalenderkästchen abhackt und darin verwelkt

 

Welcher Seite soll ich angehören? Wohin soll ich schreiten?

In einer Welt, in der der freie Wille wie eine Marionette ist

Er bewegt sich in einer kleinen Raum in einem Verlies,

dessen Wände die Weite suggerieren und Bildschirme sind

 

In der der Schlaf immer der Zeit etwas schuldet

In der die Schulden größer werden, obwohl sie nicht existieren

In der die Wachsamkeit seine eigenen Tod trauert

In der die Farben sich operieren, um anders zu strahlen

 

In der das Schicksal auf der dunklen Seite des Mondes einsam sitzt

In der jede Tür nur in eine im Vorhinein bestimmte Richtung geöffnet wird

In der die Straßen den Wölfen gehören, die die Schafgedanken formen

In der die Schafe die Freiheit nicht mal mehr träumen dürfen

 

Welcher Seite soll ich angehören? Wohin soll ich schreiten?

In einer Welt, in der sogar ein Gedicht Münzen bringen sollte

In einer Welt, in der ich nur eine Zahl und eine Farbe bin,

entscheide ich mich für die Liebe und den Ausstieg…

 

 

(C) Ibrahim Rahimi

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